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WordPress 5.0 kommt!

Das Release Datum für die neue WordPress-Version 5.0 wurde überraschend für Donnerstag, den 6. Dezember 2018 angekündigt, hier ist die Meldung:

New 5.0 Target Date

Matt Mullenweg betonte, dass User, die nicht mit Gutenberg arbeiten wollen oder können, jederzeit auf das Plugin des klassischen Editors zurückgreifen können.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit die vielen offenen Accessibility-Issues von Gutenberg für das neue Release gefixt wurden.

WPCampus sammelt für Accessibility-Audit

Wie bereits seit längerem bekannt ist, fordert die WordPress-Akademikergruppe WPCampus einen unabhängigen Audit der kommenden WordPress-Version 5.0 in Sachen Barrierefreiheit. Auf dem letzten Meeting des WP Accessibility Teams wurde dies als wertvolle Schützenhilfe thematisiert, besonders im Hinblick auf den umstrittenen neuen Block-Editor Gutenberg.

WPCampus sammelt Spenden, um den auf ca. 30.000 USD geschätzt teuren Audit zu finanzieren. Wer spenden möchte, hier ist der Link:

Fundraising for WPCampus Gutenberg Accessibility Audit

Die Sprecherin von WPCampus bat auf dem Meeting um möglichst weitreichende Unterstützung. Gut 7.000 der benötigten 30.000 USD sind schon zusammengekommen, die Aussichten stehen ganz gut, dass der Accessibility Audit wie geplant stattfinden kann. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt hin zu einer Sicherstellung, dass das neue WordPress Release 5.0  den Anforderungen an barrierefreie Software nach Section 508 und damit auch nach WCAG 2.0 AA entsprechen wird.

Ein weiteres wichtiges Thema war das geplante “Hackathon” auf dem WordCamp US Contributor Day, bei dem mit Unterstützung der rennomierten Firma Deque ein automatisierter  AccessibilityTest des neuen WordPress Themes Twenty-Nineteen geplant ist. Sollte dies gut laufen, ist ein weiterer Test des Editors Gutenberg sowie der Core-Funktionalitäten geplant. Die Test-Automatisierung ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft, denn jeder Entwickler, der ein barrierefreies WordPress-Theme auf die Füsse stellen möchte, könnte die automatisierten Tests nutzen und so erheblich Zeit und Ressourcen sparen und Genauigkeit und Zuverlässigkeit gewinnen. Man darf besonders gespannt sein, wie der umstrittene Gutenberg bei den automatisierten Tests abschneiden wird.

WordPress 5.0 Release auf unbestimmte Zeit verschoben

Wie soeben bekanntgegeben wurde, ist der WordPress Release Candidate 5.0 gerade erschienen und kann von jedermann getestet werden. Der offizielle Go-Live des neuen Releases ist allerdings von 27. November auf ein undefiniertes “später” verschoben worden, man will erst noch das Test-Feedback des Release Candidate abwarten, näheres dazu in diesem Artikel:

WordPress 5.0 Release Candidate

Die größte Neuerung in WP 5.0 ist ohne Zweifel der neue Block-Editor Gutenberg, es wurden aber auch einige andere bedeutende Neuerungen angekündigt, wichtig für Programmierer und Entscheider dürfte vor allem die volle Unterstützung von PHP 7.3 sein.

Auch in Sachen Barrierefreiheit hat sich etwas getan, man kann jetzt auf Seiten und in Beiträgen einfache ARIA-Label verwenden, das ist schon mal ein grosser Fortschritt.

Inwieweit die Verschiebung des neuen Releases mit den Querelen um die mangelnde Barrierefreiheit des neuen Editor Gutenberg zu tun hat wird zwar gemunkelt, aber es gibt momentan noch keine offizielle Stellungnahme der WordPress-Gewaltigen dazu.  Man darf gespannt sein, ob dazu etwas auf der nächsten Teamkonferenz des WordPress Accessibility Teams am nächsten Freitag bekannt wird, ich werde zeitnah berichten!

Accessibility Test Automation mit Deque Systems

Deque Systems, eine weithin respektierte Company für Barrierefreies Computing, hilft dem WordPress Accessibility Team aktiv beim Testen der Barrierefreiheit mit automatisierten Test-Tools. Beim WordCamp US am 9. Dezember in Nashville wird die rennomierte Firma an einem ein Hackathon zum Thema Barrierefreiheit teilnehmen. Sarah Gooding hat einen sehr informativen Artikel über die geplante Aktion veröffentlicht:

WordPress Accessibility Team to Host Hackathon with Deque Systems at WordCamp US 2018

Deque wird eine Reihe von professionellen automatisierten Test-Tools zur Verfügung stellen und besonders auch den WordPress Developern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei steht die grosse Bedeutung der Barrierefreiheit für die Zukunft von WordPress im Vordergrund, ich zitiere eine Sprecherin:

“A more accessible web also means a better user experience for everyone, part of the reason why digital accessibility is so important”

Frei übersetzt: “Ein barrierefreieres Web bedeutet auch eine bessere User Experience für jedermann, einer der Gründe, warum digitale Barrierefreiheit so wichtig ist.”

Das ist doch nach den endlosen Querelen um den neuen Editor Gutenberg endlich mal ein positives Signal in die richtige Richtung! Ich freue mich jetzt schon auf die Berichterstattung vom Hackathon, das wird eine ganz spannende Sache und ein Meilenstein für die künftige Entwicklung von WordPress in Sachen Barrierefreiheit.

 

Gutenberg im Usability Test: sind 85 % gut?

Die unabhängige Consulting- und Engineeringfirma 10up hat gestern die Ergebnisse des letzten Usability Tests für den umstrittenen neuen WordPress-Editor Gutenberg veröffentlich, nachzulesen hier:

Testing the Gutenberg Publishing Userflow

Dabei erreicht Gutenberg insgesamt 85%, was von der Autorin Sarah James als “nearly excellent” gewertet wird, das ist aber IMHO eine sehr positivistische Wertung.

Die grössten Schwierigkeiten hatten die Anwender dabei, ein Bild in einem Artikel auszutauschen, das dauert bei den meisten Anwendern länger als eine Minute, einer schaffte es gar nicht.

Das nächste grosse Problem lag darin, einen späteren  Veröffentlichkeitszeitpunkt für einen Beitrag festzusetzen, das schafften drei von fünf Teilnehmern gar nicht, obwohl sie dachten sie hätten es hingekriegt. Die Hauptproblematik dabei war anscheinend, dass nach der Auswahl im Date- und Timepicker noch auf den Button “Schedule” geklickt werden musste, und das erkannten die Teilnehmer einfach nicht.

Man kann sich anhand des Artikels von James selbst eine Meinung bilden, aber ich finde, “nearly excellent” ist etwas anderes, das ist für mich so gerade eben noch “acceptable”, mehr nicht. Man darf gespannt sein, wie die Gutenberg Developer auf dieses Testergebnis reagieren.

Matt Mullenweg verspricht: der klassische WordPress-Editor bleibt

Beim WordCamp in Portland am 8.11.2018 stellte sich der WordPress-“Gründervater” Matt Mullenweg den Fragen der beunruhigten WordPress-Gemeinde. Man kann sich das Video hier ansehen:

Gutenberg in Portland Oregon and Podcasts

 

Eine der ersten Fragen aus dem Publikum betraf gleich den umstrittenen neuen WordPress-Editor Gutenberg und die Problematik, ob man denn mit dem neuen WordPress-Release 5.0 dazu gezwungen würde, nur noch Gutenberg zu benutzen.

Mullenweg beruhigte die Fragestellerin und erklärte, dass der klassische WordPress-Editor noch auf Jahre hinaus supported werden wird, und man bei einem WordPress-Upgrade immer die Wahl zwischen Gutenberg und dem klassischen Editor hätte.  Man würde noch etwas feinkörnige Entwicklungsarbeit am klassischen Editor leisten, so dass es möglich sein wird, auf einer WordPress-Site sowohl mit dem neuen Editor Gutenberg als auch mit dem klassischen Editor zu arbeiten.

Das sind ganz neue Töne vom WordPress-Oberguru, der ja bislang eine knallhart innovative Linie mit Gutenberg als zukunftsträchtigem, komplett neu programmierten Editor gefahren war. Man kann davon ausgehen, dass die Diskussion um die mangelnde Barrierefreieheit von Gutenberg viel dazu beigetragen hat, dass Mullenweg jetzt diplomatischere Töne anschlägt. Er sagte selbst, dass es im Projekt WordPress um “Choice” ginge, also um freie Wahlmöglichkeiten für alle Benutzer. Und das stimmt mich optimistisch, denn es minimiert die Gefahr, dass einem der neue Gutenberg zwangsweise beim nächsten WordPress-Update übergestülpt wird, beträchtlich. Wenn man weiterhin die Wahl zwischen Gutenberg und dem klassischen Editor hat, ist allen geholfen, das ist meiner Meinung nach ein sehr vernünftiger Kompromiss.

Auch das noch: Gutenberg Release Candidate ist buggy

In der Teamkonferenz des WordPress Accessibility Teams letzten Freitag war der neue Editor Gutenberg wieder das Top-Thema. Dabei stellte sich heraus, dass viele Features gar nicht auf Barrierefreiheit getestet werden konnten, weil sie von Haus aus nicht funktionierten. So soll es zum Beispiel unmöglich sein, eine geschachtelte Liste (<ul>) mit Unterpunkten zu erstellen, und der Tabelleneditor läßt anscheinend auch schwer zu wünschen übrig.

Dabei soll morgen (Montag 12-11-2018) der Release Candidate von Gutenberg veröffentlich werden. Ein Release Candidate ist üblicherweise eine Software, die keine bekannten Bugs mehr enthält und so wie sie ist ausgeliefert werden kann. Der Tenor im Team Meeting war eindeutig: hier erhält der Begriff Release Candidate eine neue Definition, oder wie es ein Sprecher formulierte:

“”release candidate” appears to now mean “probably won’t blow up the server”.”

Frei übersetzt: “Release Candidate” scheint jetzt zu bedeuten: “wird wahrscheinlich nicht den Server hochgehen lassen”

Das ist, liebe Leser,  ganz schön starker Tobak. Man darf gespannt sein, in welchem Zustand der buggy-ness der neue Editor am Montag vorgestellt wird.

WordPress 5.0 Release verschoben auf Ende November

Wie gestern von Sarah Gooding mitgeteilt wurde, ist das Datum für das mit Spannung erwartete WordPress Release 5.0 auf Ende November verschoben worden:

WordPress 5.0 Release Date Update to November 27

Obwohl nur indirekt davon gesprochen wurde, dass der derzeitige Stand der Dinge in Sachen Gutenbergs Barrierefreiheit (besser gesagt, die nicht vorhanden Barrierfreiheit vieler Module) etwas mit der Verschiebung des Relase-Datums zu tun hat, spricht Gooding davon, dass es noch viele aktuelle Probleme und Pull Requests gibt, für deren Lösung noch Zeit gebraucht wird.

Man darf gespannt sein, ob die Option, den klassischen Editor weiterhin als Plugin mit auszuliefern, bis zum neuen Releasedatum verabschiedet und gebundlet wird. Es bleibt spannend…

Gutenbergs Barrierefreiheit: Pre-Release-Arbeiten laufen auf Hochtouren

Vorgestern hat Joe Dolson vom WordPress Accessibility Team einen Bericht über die laufenden Arbeiten an Gutenbergs Barrierefreiheit veröffentlicht:

Gutenberg Accessibility Progress Report

Dolson berichtet, dass 5 Major Issues bereits gefixt worden sind, diese betreffen vor allem die Tastaturbedienbarkeit von Gutenberg. Weitere 12 Pull Requests sind noch offen, dazu kommen noch 89 weitere offene Probleme, die die Barrierefreiheit von Gutenberg betreffen.

Dolson berichtet, dass noch 23 weitere Pull Requests offen und zum Thema Barrierefreiheit gekennzeichnet sind, diese betreffen vor allem eine Entwicklung in Richtung barrierefreierer Arbeitsablauf bei der Veröffentlichung von Seiten und Beiträgen.

Man darf gespannt sein, wie viele dieser offenen Punkte beim für Mitte November geplanten WordPress Release 5.0 gefixt sein werden.

Gutenberg: versöhnliche Töne vom Accessibility Team

Nachdem der neue WordPress-Editor Gutenberg bei den letzten Barrierefreiheitstests glatt durchgefallen ist, hat sich das WordPress Accessibility Team auf der gestrigen Teamsitzung auf einen diplomatischen Kurs geeinigt. Der neue Editor soll wie geplant mit dem WordPress Release 5.0 Mitte November ausgeliefert werden. Allerdings empfiehlt das Accessibility Team, gleichzeitig, ein Plugin mit anzubieten, das eine Umstellung auf den alten, klassischen WordPress-Editor ganz einfach ermöglicht.

Dazu wurde folgender Infotext vorgeschlagen:

“Do you use screen readers, screen zoom utilities, or other accessibility tools to use WordPress? You may have noticed that the new WordPress editor experience (Gutenberg) may still have issues with your tools. We’re still working on it. If you don’t mind testing and providing feedback, that would be super helpful! But we totally understand if that’s not possible. You can install the classic editor plugin while we keep working on making the new editor experience better and more accessible. Thank you for your patience and support as we make the WordPress editor experience better for everyone!”

Ich übersetze wörtlich:

“Benutzen sie Screen Reader, Zoom Hilfsprogramme oder andere Accessibility Tools mit WordPress? Dann wird ihnen vielleicht aufgefallen sein, dass das neue WordPress Editor Erlebnis (Gutenberg) immer noch Probleme mit ihren Tools verursachen kann. Wir arbeiten daran. Wenn es ihnen nichts ausmacht zu testen und uns ihre Erfahrungen mitzuteilen, wäre das sehr hilfreich. Aber wir verstehen es auch vollständig, wenn das nicht möglich ist. Sie können das klassische Editor-Plugin installieren, während wir daran arbeiten, die neue Editor-Erfahrung besser und barrierefreier zu machen. Wir danken für ihre Geduld und ihre Unterstützung, während wir das WordPress Editor Erlebnis für alle besser machen!”

Das nenne ich eine super diplomatische Lösung! Hiermit wäre allen geholfen: den Benutzern assistiver Technologien und auch den Entwicklern des neuen Editors Gutenberg, die ihr Produkt gerne mit dem WordPress Release 5.0 live gehen sehen würden. Wer möchte, könnte Gutenberg verwenden, und wer den alten klassischen Editor benötigt, könnte ihn ganz einfach weiterhin einsetzen. Man darf gespannt sein, ob die WordPress-Entscheider dieser Empfehlung folgen werden und so eine praktikable Lösung für alle ermöglichen.