Valides HTML – der gern vergessene erste Schritt

Spricht hier noch jemand HTML?

Heutzutage codiert niemand mehr seine Webseiten per Hand, so wie das in den Anfängen des Internet noch notwendig war. Damals schrieb man noch HTML im Texteditor, und sah erst im Browser, ob da auch etwas Vernünftiges dabei herauskam. Das ist lange, lange her, und seitdem sind unzählige Technologien und Hilfsmittel entstanden, die das Erstellen von Webseiten vereinfachen. Von ausgefeilten visuellen HTML-Editoren, Click&Build-Angeboten bei den Providern bis hin zu ausgewachsenen CMS (Content Management Systemen), die Helferschar für den Webdesigner ist heute Legion. Da ist es eigentlich gar nicht mehr notwendig, auch nur eine einzige Zeile HTML per Hand zu schreiben.  In den meisten Fällen kann man sich auch darauf verlassen, dass diese technologischen Helfer gültiges und fehlerfreies, also valides HTML produzieren.

Ist Validität wirklich Voraussetzung?

Es gibt viele sehr interessante Diskussionen darüber, ob valides HTML wirklich eine Grundvoraussetzung für barrierefreie Webseiten ist. Eine besonders aufschlussreiche Abhandlung gibt es hier bei der WAI (Web Accessibility initiative) zu lesen. Ich zitiere mal die Kernaussage des Artikels:

invalid sites may be accessible because of innovations for accessibility that have not yet been standardized

Auf Deutsch locker übersetzt: es mag Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Barrierefreiheit geben, die in den geltenden W3C-Regelwerken noch nicht berücksichtigt sind. Das halte ich aber für die absolute Ausnahme! Im Normalfall der heutzutage veröffentlichten Durchschnittswebseite werden kaum Innovationen eingesetzt werden, die die barrierefreie Bedienbarkeit betreffen. Und es gilt auf jeden Fall, daß fehlerfreier HTML-Code eine gute Grundlage für die barrierefreie Gestaltung einer Webseite ist.

Best Practice: einfach mal checken

Wie oben angesprochen werden die meisten Webseiten heutzutage mit Hilfe von Technologien erstellt, die automatisiert validen HTML-Code erzeugen.  Trotzdem gibt es oft genug Ausnahmen von der automatisierten Codeerzeugung. Ich nenne mal nur als Beispiel das beliebte Einbinden von PHP-Snippets in WordPress-Seiten per Widget oder Plugin. Hier ist es meiner Ansicht nach unabdingbar, wenigstens einmal vor Veröffentlichung der Webseite abzuchecken, ob hierbei auch überall gültiger HTML-Code herauskommt.

Der W3C Validator

Den aktuellen W3C-Validator finden Sie unter:
https://validator.w3.org/unicorn/

Es ist absolut vertretbarer Aufwand, eine neue Webseite da vor der Veröffentlichung mal durchzuprüfen. Man gibt nur die betreffende URL online ein, und erhält umgehend einen aussagekräftigen Report mit Fehlerprotokoll.

Der Validator kann natürlich nur die technische Regelkonformität des eingegebenen HTML-Codes prüfen, das ist nur ein erster Schritt. Aber man tut sich deutlich leichter mit dem barrierefreien Ausbau einer Webseite, wenn der HTML-Unterbau stimmt. Diesen Gefallen sollten Sie sich und Ihren Kunden tun.

 

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